Therapie bei Beckenbodensenkungen
• Netzgestützte Senkungskorrekturen
• Vaginaefixatio sacrospinalis nach Amreich- Richter (Beckenbodensenkungs-OP)
• Sakrokolpopexie (Ethicon) (Wiederherstellung des Beckenbodens bei Senkungserkrankungen) abdominal
und laparoskopisch
• Pektopexie: Im Rahmen der Descensus-Operation wird das Scheiden-Ende oder der Muttermundhals an der Beckenwand (Lig. ileopectineum) fixiert
Die Beckenbodensenkung - keine Seltenheit
Beckenbodensenkungen gehören zu den häufigsten gynäkologischen Leiden von Frauen über 50 Jahre.Schätzungen zufolge erleiden in Deutschland jährlich 60.000 Frauen eine Beckenbodensenkung.
Während dieses Problem in früheren Zeiten sehr oft verschwiegen wurde, ist mittlerweile ein deutlicher Wandel im Umgang mit dieser Erkrankung zu erkennen. Dies vielleicht auch deswegen, weil heute moderne und schonende Operationsverfahren zur Verfügung stehen, die wirkungsvoll und nachhaltig für Beschwerdefreiheit sorgen können.
Auch für Sie gibt es also eine gute Chance, nach einer Behandlung wieder wie früher aktiv und unbeschwert am täglichen Leben teilnehmen zu können.
Das Leben ist nur so schön wie die Lebensqualität
Unsere Lebenserwartung steigt: Als Frau werden Sie im Schnitt über 84 Jahre alt. Eine schöne Perspektive - wenn Sie sie genießen können. Die mit einer Beckenbodensenkung verbundenen Beschwerden könnten diese Aussicht schnell trüben, auch wenn dieses Problem viele andere Frauen mit Ihnen teilen. Die neue Behandlungsmethode mit Netz verschafft vor allem Frauen mit einer ausgeprägten Beckenbodensenkung anhaltende Heilung - und wieder uneingeschränkte Freude am Leben.
Wenn der Beckenboden seine Spannung verliert
Die Beckenbodenmuskulatur und die umgebenden Bänder funktionieren normalerweise wie eine Hängematte. Sie geben Gebärmutter, Blase, Scheide und anderen Organen den notwendigen Halt. Wenn diese Muskulatur bzw. unterstützende Bänder nachgeben, kann es zu einer Beckenbodensenkung kommen.
Der Vorfall kündigt sich durch eine Reihe von Symptomen an, die je nach Schweregrad zu unterschiedlichen Beschwerden führen können. Die Organe sacken ab und können im schlimmsten Fall vor den Scheideneingang rutschen: Der Muttermund wird sichtbar, in schweren Fällen stülpt sich die Scheide vollständig aus.
Je älter, desto größer das Risiko
Neben dem Alter begünstigen auch Schwangerschaft, schwere körperliche Belastungen, chronische Bronchitis, Verstopfung, Übergewicht, Östrogenmangel sowie eine Bindegewebsschwäche eine Beckenbodensenkung.
Einschränkung des persönlichen Wohlgefühls
Eine Beckenbodensenkung kann sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Typisch sind Druck-, Fremdkörpergefühle, schwer zu ortende Unterbauch- und Rückenschmerzen, Probleme beim Geschlechtsverkehr und Schwierigkeiten, die Blase und den Darm in gewohnter Weise zu entleeren. Oft wird von den betroffenen Frauen auch darüber geklagt, dass sie ständig das Gefühl haben, über die Scheide "jeden Augenblick etwas zu verlieren" Weitere Symtome können sein: ungewollter Urinverlust, häufiges Wasserlassen, Harnwegsinfektionen sowie Entzündungen des abgesackten Gewebes durch Scheuern an Ihrer Wäsche.
Sexuelle Beschwerden und sexuelles Integritätsgefühl sind weitere bestimmende Faktoren. Um Daten zur Lebensqualität zu erheben, befragten die vier Zentren 225 Patientinnen, bei denen der Eingriff zwischen 3 und 14 Monate zurück lag. Das Durchschnittsalter dieser Frauen lag bei 66 Jahren. Nach Senkungsbeschwerden gefragt, gaben 94,4 % der Patientinnen an, das sich das Gefühl der Senkung gebessert hatte.
Leichter Eingriff mit dauerhafter Wirkung
Lange haben Mediziner nach dem optimalen Weg zur Behandlung von Beckenbodensenkungen gesucht. In manchen Fällen helfen Beckenbodengymnastik, hormonelle Behandlungen und andere Therapien. Wenn all diese Ansätze aber ausgeschöpft sind, bleibt eventuell nur ein chirurgischer Eingriff. Eine in Frankreich entwickelte Methode hat jetzt ein in meherern Studien gestestes Verfahren möglich gemacht, das Ihnen im Gegensatz zu den bisherigen Operationsmethoden eine Heilungschance von fast 95 Prozent bietet, nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt erfordert - und kaum Komplikationen oder Rückfälle verursacht.
Neuer Halt durch stützendes Netz
Beim MESH-Verfahren übernimmt ein implantiertes Spezialnetz die stützende Funktion der Beckenbodenmuskeln und -bänder. Es wächst in das Beckenbodengewebe ein und stabilisiert den Beckenboden. Dabei werden eventuell abgesackte Organe an ihre ursprüngliche Position gebracht und ein erneutes Absenken wird verhindert.
Aufwachen mit neuer Perspektive
Die Implantation wird unter Narkose durchgeführt und dauert durchschnittlich nur 60-90 Minuten. Es sind nur einige, wenige Zentimeter große Schnitte erforderlich - die später so gut wie nicht mehr sichtbar sind. Nichts also, was Sie davon abhalten kann, in wenigen Tagen beschwerdefrei in ein neues Leben zu starten.